ein, das wird kein Session-Report. Auch kein Regelwerk korrekter devoter Ansprache. Schon gar keine von einschlägig abgewetzten Worten überquellende Hymne an die Eine. Sie ist es auch so, und sie weiß das. 

Wir kennen einander nun schon ... eine ganze Weile, 9 oder 10 Jahre mögen es sein. Am Anfang standen Situationen in meinem Kopf, der Wille, die Möglichkeiten und die Gelegenheiten, das zu erleben, wovon mir träumte. Das kann grausam schief gehen, trifft man auf Gedankenlosigkeit, Gier oder Routine - dann wünschte sich mancher, er hätte seine Träume noch. Glück gehabt!

Am Anfang war Natürlichkeit. Angenehm nach vielen mit anderen sogenannten "Professionellen" erlebten gespielten Wutausbrüchen, inszenierten Auftritten und spürbaren un-dominanten Ängsten, durch Verstoß gegen "Drehbücher" mich, den Gast, zu enttäuschen. Damit enttäuschten sie tatsächlich, ebenso mit fortwährenden Verwechslungen von Brutalität und Dominanz. Fatal, wenn sich das mit unüberlegten Todessehnsüchten eines "frischen" 30ers trifft. Nochmals: Glück gehabt!

Dann kam die Erfahrung von Unabhängigkeit und Verständnis. Zu spüren, daß eine Bitte auch abgelehnt werden kann - egal wie viel Geld winkt - das Gefühl zu bekommen, daß sie das tut, was ihr Spaß macht und was sie kompetent tun kann; eine neue Erfahrung. Vorgespräche zu erleben, in denen man Mensch ist statt Goldesel, in denen nach Gemeinsamkeiten der Neigungen eher gesucht wird als nach dem Platz meiner Wünsche auf einer Preisliste; Dominanz als Eigenschaft, nicht als Leistungsmerkmal. Ein "heute lieber nicht" statt einer mittelmäßigen Session. Wiederum: Glück gehabt!

Schließlich, nach Jahren freundschaftlicher Kontakte, über Auslieferung, Verlustängste, Schwäche zeigen, Stärke gewinnen, Wechsel der Orte, Lebensräume, Partner - nach Tränen, Lachen, Striemen, Gesten, Malen, dem Ausleben zahlloser Träume, hat sich nicht Gewöhnung eingeschlichen, sondern Vertrautheit eingestellt. Sie hat dafür ein treffendes Bild: S/M als Weg, auf dem man ein Stück miteinander gehen kann. Nicht bis zur Vollkommenheit, das wäre das Ende aller Träume. Aber vielleicht bis kurz davor. Wenn man Glück hat.

Soweit ich mich erinnere, habe ich zu Pia nie "Lady" oder "Herrin" gesagt. Ich muß nicht nennen, was sie verkörpert. Wirklich nicht.


Gunnar aus L.